Ausstellungseröffnung in der Kreuzkirche
Ihr Friedensprojekt führte Schülerinnen und Schüler der Montessori-Schule Chemnitz am 08. März 2015 in die Kreuzkirche nach Dresden. Von diesem Tage an werden in der Kreuzkirche zahlreiche, von den Jugendlichen selbst gemalte, Banner ausgestellt, die kraftvoll ausdrücken, wie sehr sie vom Leid des Kriegs berührt und von der Hoffnung nach dauerhaftem Frieden beseelt sind.
Mit Gesang und Zwiegespräch bereicherten die Schülerinnen und Schüler die Ausstellungseröffnung zum 70. Jahrestag des Kriegsendes. Am Ende der Veranstaltung betonte die Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Kreuzkirche, wie gut der Kirche dieser Farbtupfer und die Selbstverständlichkeit des Auftretens der Kinder getan haben. Dieses Lob gilt indes weit über den Auftritt hinaus. Es zeugt vom Engagement vieler Chemnitzer Schulen, durch das in den vergangenen drei Jahren zum Chemnitzer Friedenstag 50 Banner durch Jugendliche entstanden sind. Dass von diesen Bannern ganze 38 durch Chemnitzer Montessori-Schüler angefertigt wurden, verdient besondere Würdigung. Das gilt umso mehr, als dass der Vorsitzende des Chemnitzer Montessori-Vereins, Frank Stockmann, darstellte, dass alle drei Chemnitzer Montessori-Einrichtungen – Kinderhaus, Grundschule und Weiterführende Schule – zusammen gerade einmal halb so viele Kinder und Jugendliche betreuen, wie ein städtisches Gymnasium. Würdigung gebührt auch dem Architekten Gerald Richter, der die Veranstaltung in der Kreuzkirche organisiert hat und mit aufrüttelnden Worten vor Hass, Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Scheinidealen warnte. Dass es gerade Montessori-Schüler sind, die sich so aktiv am Friedensprojekt beteiligen, entspringt wesentlich der Leidenschaft für Kunst und Friedenserziehung von Katharina Kästel-Sasse, einer Lehrerin der Montessori-Schule. Dabei ist die Friedenerziehung ein wichtiger Pfeiler der Montessori-Pädagogik, die Frieden nicht nur als Zustand, sondern als fortwährenden Prozess im Miteinander sieht.
Der Superintendent der Kreuzkirche stellte entsprechend fest, dass es bereits ein Teil der Friedenserziehung sei, wenn sich mehrere Jugendliche gemeinsam auf einen Bannerentwurf verständigen und diesen im Dialog zu Ende malen. Ein solches gemeinsames Banner gestalteten auch Wiebke und Marie, die auf die Frage, wie sie sich fühlten, wenn ihr Banner am Chemnitzer Rathaus und in der Dresdner Kreuzkirche ausgestellt wird, antworteten: „Stolz und auch erfüllt davon, zu zeigen, wie wichtig uns Frieden ist.“ Dieses Anliegen drückte sich im Gesang aller beteiligten Schülerinnen und Schüler aus, die sich mit „Elegia ai Caduti“ eindringlich gegen Schmerz und Rache wandten sowie Freiheit forderten. Der Weg dahin könnte sich im Refrain eines weiteren Songs wiederfinden: „People help the People“ – ein Motto, das sich auch auf die starken Inklusionsbemühungen der Montessori-Schule beziehen lässt.
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Veröffentlich in der Kategorie "Oberschule" am 15.03.2015