Amazonien
Einmal in den längsten Wasserfall der Welt pinkeln - Knallrotes Gummiboot > zu klein - Fliegen, die deinen ganzen Körper piesacken - Parasiten, die gern unter die Haut gehen... Wem diese Aufzählungen nicht bekannt vorkommen, der war am Freitag, den 09.12.2016 auch ganz bestimmt nicht mit zum Vortrag von Ilka Sohr und Torsten Roder. Denn dieser Abend war einfach unvergesslich! Was Ihr verpasst habt, das will ich Euch berichten ...
An diesem Abend durften wir in 10 Jahre Abenteuererfahrung Bolivien eintauchen. Höhen und Tiefen lagen hier haarscharf beieinander. Dadurch, dass Ilka und Torsten sich die Zeit genommen haben, langsam durch die Wildnis zu reisen, wurden sie Zeugen unglaublichster Artenvielfalt der Tierwelt. Das war kein Treibholz da im Sand, das war tatsächlich ein Jaguar! Und die sonst so scheuen Tapire sind in Paarungslaune gar nicht schreckhaft. Leider sind die winzigen Fliegen dies auch nicht, sie piesacken die beiden auf dem gesamten Körper und das zu jeder Tageszeit und treiben sie damit fast in den Wahnsinn.
Den zwei waschechten Karl-Marx-Städtern fallen für ihre Reisen immer wieder vielfältigste Fortbewegungsmittel ein. Diesmal sollten es ultraleichte Schlauchboote sein. Klingt nach einer großartigen Idee – war es aber nicht! Die beiden hatten nicht bedacht wie winzig diese sind. Doch davon lassen sie sich nicht unterkriegen. 200km Luftlinie Amazonas liegen noch vor ihnen. Tafelberge, die Diamanten der Lüfte, auch Gänsehautlandschaften genannt, ragen in riesen Dimensionen hervor.
Leider sind diese in Gefahr. Auf dem Flussweg tauchen öfters Boote auf, die mit Förderbändern das Flussbett nach Goldstaub durchsuchen. Dafür benötigen sie 1 Gramm Quecksilber um 1 Gramm Gold zu waschen. Die leidtragenden sind die Ureinwohner, die von und mit dem Fluss leben müssen und dadurch schwer erkranken. Das ist der Wendepunkt für Ilka und Torsten.
Aus dem Abenteuer Rucksack folgt das Abenteuer Hilfsprojekt.
Drei Hilfsprojekte sind entstanden:
- Verdienstalternativen schaffen statt Menschen zu beschuldigen
- Stationen zum Auswildern in Gefangenschaft geratener Tiere
- Humanitäre Versorgung der Menschen (bis heute konnten 10.000 Menschen versorgt werden)
Zum Schluss nahm Ilka sichtlich gerührt Spenden entgegen, so auch unsere Riesentüte voll Zahnpasta und –bürsten. Dafür bedankt sie sich sehr und wir wissen es kommt die Hilfe da an, wo sie gebraucht wird!
Ilka Sohr und Torsten Roder sind mit der Montessori-Schule Chemnitz eng verbunden. Zum einen kommen sie jedes Jahr zu uns in die Schule und halten Vorträge über ihre Erlebnisse im Regenwald. Zum anderen fahren Schulklassen mit ihnen in die Jugendherberge. Als „Aktivreiseteam“ organisieren sie unter anderem in der Sächsischen Schweiz aufregende und herausfordernde Touren. Wer sehen möchte, wie glücklich die Schülerinnen bei diesen Reisen sind, findet in unserem jährlich erscheinenden Jahrbuch Berichte und Impressionen.
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Veröffentlich in der Kategorie "Sonstiges" am 14.12.2016