Montessori-Verein Chemnitz

Tag 1

Die Insel empfing uns bei mäßigen Temperaturen aber strahlendem Sonnenschein. Wir bestaunten die Kreidefelsen von Dover und die Fahrkünste unseres schwäbischen Busfahrers, der gut „Streckle“ gemacht hatte, so dass wir nach ca. 15 Stunden Fahrt pünktlich in der südenglischen Stadt Canterbury ankamen. Dort besuchten wir die Canterbury Tales – begehbare, lebhaft illustrierte Erzählungen aus dem Mittelalter – und gönnten uns unsere erste Portion Fish and Chips. Gesundes englisches Essen, mmmhhh.

Am späten Nachmittag fuhren wir nach London weiter und fieberten dem Kennenlernen unserer Gastfamilien entgegen. Einige waren ungeduldig ihre Sprachkenntnisse endlich anwenden zu können, andere befiel ein eher mulmiges Gefühl. 

Tag 2 London

Am Dienstagmorgen gegen 8 Uhr trafen die Gastfamilien und unsere SchülerInnen am Busparkplatz ein. So konnten wir pünktlich, die meisten noch ziemlich verschlafen, unsere Busfahrt nach London antreten. Erstes Highlight des Tages war der Besuch des Shakespeare Globe Theatres, das sich am Südufer der Themse befindet. Eine englischsprachige Führung in der originalgetreuen Rekonstruktion des Theaters ließ uns in die mittelalterliche Theatergeschichte eintauchen. Einer anschließenden Erkundung der City zu Fuß folgte ein unvergesslicher Eindruck der Metropole per London Eye. Bei strahlendem Sonnenschein boten sich uns atemberaubende Eindrücke von oben. Unser erster Tag in London wurde anschließend mit einer Sightseeingtour in unserem Bus abgerundet. 

Tag 3 Brighton

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen von Südengland, es ging nach Brighton. Die Stadt ist etwa 50 Meilen von der Hauptstadt Großbritanniens entfernt und wird auch „London by the Sea“ genannt. Bei trübem Wetter fuhren wir gegen 8 Uhr gemeinsam los und erreichten ca. 2 Stunden später die Küstenstadt. Unser erster Anlaufpunkt war das Sea Life, welches sich unmittelbar in Strandnähe befindet. Aufgrund des einsetzenden Regens war dies der perfekte Ort um trocken zu bleiben. Ganz nebenbei konnte man Meeresbewohner und Pflanzen aus allen Teilen der Welt bestaunen. Nach unserem Rundgang im Sea Life trafen wir uns alle am wunderschönen Steinstrand in der Nähe des Piers. Für die eine Gruppe ging es auf eine Wanderung zu den Steilküsten und somit hinaus in die unberührte Natur. Wer es urbaner haben wollte, zog los zum Royal Pavillon, den Palast im Zentrum von Brighton. Der Palast, erbaut von 1815 bis 1822, erinnert an indische Mogulpaläste und diente zeitweise als Residenz der englischen Königsfamilie. 
Nach unserem Besuch des Palastes konnte die Stadt auf eigene Faust erkundet werden, bevor es am frühen Abend zurück zu unseren Gastfamilien ging.

Tag 4 London

Der letzte Tag unserer Reise begann für einige mit unterschiedlichen Aufregungen: Ist alles eingepackt? Befindet sich der Ausweis im Handgepäck? Schaffe ich es rechtzeitig zum Bus? Sollte ich nicht noch ein gemeinsames Foto mit der Gastfamilie machen? Und wo ist eigentlich mein Handy??? Als wir dann gegen 8 Uhr gemeinsam im Bus Richtung Londoner City aufbrachen, war die Vorfreude auf einen unternehmungsreichen Tag in der englischen Hauptstadt wahrscheinlich genauso groß wie die Vorfreude auf eine baldige Heimkehr zum eigenen Bett und zu heimischer Küche. 

Ein Teil der Gruppe verließ den Bus bereits in der Nähe des Westminster-Palastes, um sich auf eine geschichtliche Reise durch die grausigeren Zeiten Großbritanniens zu begeben. Zuerst besuchten sie das Imperial War Museum, welches sich vorrangig mit der Militär- und Kulturgeschichte des Ersten und des Zweiten Weltkriegs beschäftigt. Anschließend wurde den Teilnehmern im London Dungeon auf eher unterhaltsame Art das Fürchten gelehrt: Das Gruselkabinett zeigt die blutige Geschichte Englands mithilfe toller Kulissen, technischer Finessen und schauriger Showeinlagen durch Schauspieler. 

Die zweite Gruppe fuhr entlang des Hyde Parks zu den Kensington Gardens, von wo aus sie sich zu Fuß vorbei am Kensington Palace und der Royal Albert Music Hall  zum Science Museum begaben. Das Museum zeigt eindrucksvolle Exponate technologischer Errungenschaften – von der ältesten Dampflok und dem ersten Telefon bis hin zu echten Weltraumraketen und Repliken verschiedener Mars- und Mondlandeeinheiten. 

Anschließend begaben sich beide Gruppen in die Nähe des Picadilly Circus‘, der durch seine leuchtenden Reklametafeln weltbekannt ist. Von dort ist es nur ein Katzensprung zu Hotspots wie dem Buckingham Palast, Trafalgar Square und bekannten Shopping-Meilen Londons. Ein guter Ausgangspunkt für die letzten Stunden Freizeit, bevor es wieder hieß, sich auf eine lange Busfahrt zu begeben.

Nach einem langen und ereignisreichen letzten Tag, der einiges an Fußmarsch erforderte und von bestem englischem Wetter begleitet war, wurde der Bus schon freudig erwartet, als er 19.45 Uhr am Treffpunkt erschien. Mit allerhand Eindrücken und dem ein oder anderen Souvenir im Gepäck hieß es dann, die Heimreise anzutreten. Schön war’s. See you soon, good old England!