Mittelalterliches auf Burg Scharfenstein
„Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder“ ist der Titel des Kinderbuches, welches wir Lärchen in unserer Literaturprojektwoche gelesen haben. Die Geschichte war bis zum Schluss ganz schön spannend. Zum Glück gab es ein Happy End und das Geheimnis konnte gelüftet werden. Aber außer einer Kriminalgeschichte erfuhren wir, quasi so ganz nebenbei, viel über die Zeit in der sie spielte – das Mittelalter. Und so kam es, dass wir alle zu forschen begannen und jeder sich ein Thema suchte, das ihn besonders interessierte.
Das war zum einen alles Wissenswerte über das Leben in dieser lange zurückliegenden Zeit. Ein Leben ohne all den Komfort und Luxus, den wir als Selbstverständlichkeit kennen, ein Leben ohne elektrischen Strom und damit ohne Licht, Waschmaschine und Geschirrspüler zum Beispiel. Aber auch ohne Autos, Busse, Züge oder Flugzeuge, ohne Einkaufscenter und – ganz fürchterlich – ohne Handy und Computer oder Fernseher. Noch nicht mal ein Radio gab es. Auch das Essen war wohl zum Teil recht gewöhnungsbedürftig, es gab weder Kartoffeln noch Nudeln, geschweige denn Döner oder Fertiggerichte. Es wurde aber auch geforscht, was so ein Ritter anhatte - auch unter der Rüstung -, mit welchen Waffen gekämpft wurde, wie die Reichen ihre Feste feierten und was die Armen, also die Bauern z. B., dazu beitragen mussten. Interessant war auch, welche heute noch gebräuchlichen Redewendungen aus dem Mittelalter überliefert sind und was sie einmal bedeuteten. Zwei Gruppen beschäftigten sich damit, welches Obst und Gemüse üblicherweise gegessen wurde und kochten uns einen sehr leckeren Gemüseeintopf und buken ein Fladenbrot und eine Erdbeer-Topfen-Torte.
Ein besonderes Erlebnis war für uns alle der Besuch auf der Burg Scharfenstein. Zuerst erfuhren wir von unserer Burgherrin etwas darüber, wie man „Vom Knappen zum Ritter“ ausgebildet wurde, was ein Ritter so machte und welche Kleidung und welche Waffen dazugehörten. Natürlich wollten alle gerne einmal Ritter sein. Zuerst gestalteten wir deshalb unser eigenes Schild und lernten, wie man sich damit verteidigen konnte. Dann bewältigten alle den Ritter-Parcours mit „Pferd und Schwert“ und schließlich schossen wir mit Pfeil und Bogen auf eine große Scheibe aus Stroh. Da alle Aufgaben zur Zufriedenheit der Burgherrin erfüllt wurden, konnten auch alle Knappen von ihr zum Ritter geschlagen werden.
Danach durfte jeder in eine mittelalterliche Rolle schlüpfen. So richtig mit typischer Kleidung. Und vor allem auch in einem richtigen nachgebauten Dorf mit Bauernhof, Kloster, Bäckerei, Marktplatz und einer Burg mit Kemenate, Saal und Turm und auch einem Kerker. Die dazugehörigen Rollen wurden verlost und nur wenige hatten das Glück, sich auf ihrer Burg vergnügen zu können, während die meisten irgendwie arbeiten mussten. Die Erfüllung der Aufgaben, die jeder erhielt, wurde wieder von der Burgherrin genau kontrolliert. Das machte Spaß und wir haben uns auch ordentlich angestrengt. Und so verging die Zeit mal wieder viel zu schnell und wir mussten wieder zurück in die Jetztzeit. Das war zwar auf der einen Seite schade, weil wir gerne weitergespielt hätten, auf der anderen Seite aber echt gut, weil wir ja zurück nach Hause wollten und froh waren, dass heutzutage Züge fahren …
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Veröffentlich in der Kategorie "Oberschule" am 07.11.2019