Trainingswanderung Team Ge(h)wachsen
Unsere Tour begann am 23. November 2021. Eigentlich war geplant, zur Vorbereitung auf die im Sommer nächsten Jahres anstehende Alpenüberquerung, im Elbsandsteingebirge wandern zu gehen. Leider wurde die Übernachtung in der Bielatalhütte einen Tag zuvor wegen den Coronabestimmungen abgesagt und wir mussten uns notgedrungen umentscheiden. Kurzerhand wurde entschlossen, trotz dem Rückschlag wandern zu gehen. Wir entschieden uns für den Rundweg um Chemnitz, wobei abends leider jeder zu Hause schlafen musste.
Dienstag, 23. November 2021
Alle teilnehmenden Schüler und Pädagogen trafen sich 12:00 Uhr mittags an der Feuerstelle der Schule. Dort übermittelten uns die Pädagogen die schlechte Nachricht der Absage, worüber alle sehr enttäuscht waren. Die kurzfristige Entscheidung, rund um Chemnitz zu wandern statt in der Sächsischen Schweiz, wurde von allen schweren Herzens aufgenommen. Wir starteten die Tour gegen 12:30 Uhr an der Montessori-Schule und gingen die ersten Schritte auf dem Fußweg in Richtung Adelsberg. Nach ein paar weiteren Kilometern kamen wir dann in die Natur und liefen hauptsächlich durch den Wald und auf Feldwegen. Alles war sehr feucht und die Wege waren matschig. Allmählich wurden die Schuhe und Hosen dreckig, wobei sich lustigerweise kleine Schlammabsätze an unseren Schuhen bildeten. Wir unterhielten uns und alle hatten auf der Wanderung viel Spaß. Zudem wurde zu Beginn der Tour ein Kartenteam, bestehend aus zwei Schülern, gebildet, welches die Gruppe anführte und die Aufgabe hatte, die Tour vorzugeben. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich heraus, wer einen schnellen Wanderschritt hatte und wer es bevorzugte, ein wenig langsamer zu laufen. Die gesamte Gruppe zog sich dementsprechend immer wieder auseinander, bis die Vordersten bemerkten, dass sie warten mussten. Als schließlich die Gruppe wieder zusammen war, wurde weitergelaufen und der Kreislauf wiederholte sich von Neuem. Des Weiteren bekamen viele von uns langsam Hunger. Aus diesem Grund beschlossen wir, am Adelsbergturm eine erste Pause einzulegen. Es stellte sich heraus, dass es eine geniale Idee war, denn glücklicherweise bekamen wir vom Leiter der Gaststätte Punsch gereicht. Das war großartig und wir alle freuten uns sehr darüber. Nachdem wir gut gestärkt waren, konnte es weitergehen. Wir liefen in Richtung Einsiedel, denn unser Tagesziel war das Gymnasium Einsiedel gegen 18:00 Uhr. Wir wanderten also immer weiter, wobei das Lauftempo stetig langsamer wurde. Die Beine wurden immer schwerer, der Rücken schmerzte vom Tragen der Rucksäcke und einzelne Schüler hatten sich Blasen an den Füßen gerieben. Nun kam der schöne Teil des Tages. Ab ca. 17:00 Uhr war es dunkel und alle wanderten mit Stirnlampen durch die Wälder. Schließlich erreichten wir wie geplant 18:00 Uhr das Gymnasium in Einsiedel und alle waren überglücklich den ersten Tag der Wanderung geschafft zu haben. Wir beschlossen, uns am nächsten Tag gegen 8:00 Uhr wieder am Gymnasium zu treffen.
Wir liefen insgesamt 12 km, wobei der Adelsbergturm ungefähr die Mitte der Tour bildete.
Mittwoch, der 24. November 2021
Am zweiten Tag fuhren wir 7:33 Uhr mit der Straßenbahn von der Zentralhaltestelle nach Einsiedel und trafen uns alle mit dem Rest der Gruppe um 8:00 Uhr am Gymnasium. Zuerst führten alle wie gewohnt einen Coronaschnelltest durch. Glücklicherweise war dieser bei allen negativ. Nachdem wir in einem Stehkreis den Tagesplan besprochen hatten, starteten wir den zweiten Tag unserer Wanderung an dem Punkt, an dem er am Vortag geendet hatte. Wir verließen also Einsiedel und wanderten zunächst Richtung Harthau. Dabei kamen wir durch ein Waldstück und es ging stetig bergauf. Da ein großer Teil von uns aber nichts gefrühstückt hatte, machten wir schon nach einigen Kilometern an einem Rastplatz Pause. Eine halbe Stunde später wanderten wir weiter und schon bald wurde die Alte Harth erreicht. Unser Wanderweg führte uns weiter östlich und einige Zeit später hatten wir Harthau hinter uns gelassen. Zur Mittagszeit steuerten wir einen weiteren Rastplatz an und machten es uns auf Bänken und einer mitgebrachten Decke gemütlich. Einige wenige Schüler waren mit der Zubereitung des Essens beauftragt und somit wurde ein kleines Buffet angerichtet. Unser Angebot war sehr üppig. Es gab z. B. Brot, Käse, Knacker, Äpfel, Gurken und Möhren. Auch Süßwaren wie Zuckerrübensirup, Heidelbeermarmelade und Erdnussbutter durften nicht fehlen. Ja, ja, man lässt es sich eben gutgehen! Nach ausgiebiger Stärkung wanderten wir weiter und kamen schon nach einiger Zeit zum berühmten Eisenweg. Wir durchquerten den Stadtteil Hutholz und kamen dann noch an der Luthereiche vorbei. Diese wurde übrigens anlässlich des 400. Geburtstages des Reformators Martin Luther am 10. November 1883 gepflanzt. Die Eiche ist jetzt also bereits 138 Jahre alt. Nun weiter auf dem Rundweg um Chemnitz bogen wir dann nach rechts in Richtung Reichenbrand ab. Schließlich liefen wir unter der Neefestraße hindurch, als uns ein Missgeschick passierte. Wir verloren zwei unserer Mitstreiter auf dem Wanderweg, da sie zum Trinken einfach stehen geblieben waren. Zum Glück bemerkten wir es schon nach kurzer Zeit und einer der Pädagogen konnte sie wieder einsammeln. Alle waren glücklich, dass wir die beiden wiedergefunden hatten und diese Erfahrung bei der Trainingswanderung sammeln konnten. Wir durchquerten Grüna und liefen in Richtung Rabenstein. Nach einem kurzen Anstieg erreichten wir endlich die Burg Rabenstein. Wir hatten es geschafft und die zweitägige Tour gemeistert. Die Beine und die Füße schmerzten und alle wollten nur nach Hause. Doch bevor wir mit der Bahn nach Hause fahren konnten, machten wir noch einen Abschlusskreis. Jeder erzählte, wie es ihm ergangen ist, wie es ihm gefallen hat und ob es an der Wanderausrüstung etwas zu verbessern gibt. Es war eine sehr lustige, abenteuerliche aber auch eine anstrengende Zeit. Während der zwei Tage liefen wir insgesamt 32 km und es war ein tolles Erlebnis für uns alle.
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Veröffentlich in der Kategorie "Oberschule" am 03.12.2021