Gestaltete Vliese zum Friedenstag
Wie in jedem Jahr beteiligte sich die weiterführende Montessori-Schule an der Gestaltung des Friedenstages gemeinam mit Aktion-C. Hier die in diesem Jahr entstandenen und ausgestellten Banner.
„Am Baum der Liebe wächst eine Frucht, der Friede.“
Frieden wächst nicht von allein, er braucht Nahrung und günstige Bedingungen. Liebe, Zuneigung und Verständnis bringen den Frieden hervor. Das Herz ist das Symbol der Liebe, es steht für Kraft und Ausdauer. Ein starker Stamm trägt eine von Früchten volle Krone. Den Baum hat die alte Dame mit Weitsicht geplant, es dauert lange bis ein Baum Früchte trägt und Schatten spenden kann. Ein Baum muss gepflegt und beschnitten werden. Jetzt schaut die alte Dame zufrieden auf ihr Lebenswerk. Mit geschlossenen Augen steht sie träumend, zuFRIEDEN neben ihrem Baum der Liebe. In den Früchten reifen Samen, aus denen neue Bäume gezogen werden können. So kann sich Frieden ausbreiten. Und der Schirm? Den hat die gute Frau gegen RECHTES UNWETTER dabei, oder um sich notfalls auch zur Wehr zu setzen. - Camille Sasse
Millionen Menschen sind auf der Flucht: vor den Folgen von Krieg, vor Gewalt und Verfolgung, vor Hunger oder lebensunwürdigen Bedingungen. Kein Mensch verlässt seine Heimat und seine Familie ohne Grund. Meist sind die Betroffenen schuldlos in Existenzbedrohung geraten und oft auch mittellos. Auf der Flucht sind sie auf Hilfe angewiesen und werden oft Opfer weiterer Ausbeutung. Wo sie ankommen, will sie keiner haben. Schwer traumatisiert von den Erfahrungen der Flucht, werden sie oft wieder abgeschoben. Die helfen könnten, sind weit abgeschottet. Die helfen wollen, haben kaum Gelegenheit.
Seit Menschengedenken gibt es Krieg. Unser friedliches Europa hat im 20. Jahrhundert die schwersten Kriege der Menschheit ausgetragen. Heute werden Stellvertreterkriege geführt, als Folge der Folge der Folge…
Die Ursachen liegen oft bei den reichen Nationen, die im Frieden leben.
Wo Krieg herrscht, werden Soldaten immer wieder zu Bestien und Zivilbevölkerung zu Leidtragenden. Wie kann dieser Kreislauf durchbrochen werden?
Das Plakat knüpft an ein Bild von Gustav Klimt an. Hinter tausenden Friedenssymbolen steht ein Mensch. Frieden kann nur werden, wenn Menschen wie wir ihn schaffen, wenn wir das Kleid des Friedens tragen. - Marie, Leonore, Marlies, Lena und Sophie
Im Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts und als Folge der Kriege wurden ganze Völker vertrieben. Der Nationalsozialismus hat den Hass zum System gemacht und die Vernichtung der Juden zur „Endlösung“ geführt. Vor den Augen der deutschen Öffentlichkeit wurden Millionen Juden in die Lager abtransportiert und umgebracht. Wenn heute Menschen wieder den Nationalsozialismus verherrlichen, kann uns das nicht egal sein. Menschenverachtende Ideologien dürfen keinen Raum mehr finden. Gerade wir Deutschen müssten am besten wissen, wohin das in aller Kosequenz führen kann. - Marie, Selina, Marlies
Die Charta der UNO-Menschenrechte hat einen langen Weg genommen, der stark von Europa geprägt wurde: von den freien Bürgern Athens über die Französische Revolution zu modernen Verfassungen europäischer Staaten und der USA. Freiheit und Gleichheit der BürgerInnen, freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit und das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und Selbstbestimmung sind grundlegende Rechte. In vielen Regionen der Welt fehlt dazu die staatsrechtliche Grundlage. Europa hat durch Kriege, Kolonialpolitik, Kreditabhängigkeiten und Schutzzölle zur Verschärfung von Gegensätzen beigetragen.
Die Flüchtlingsströme werden nur nachlassen, wenn weltweit mehr Gerechtigkeit geschaffen wird. - Katharina Kästel-Sasse
Überall wo Krieg herrscht, sind Kinder betroffen. Kinder brauchen für ihre Entwicklung ein friedliches Umfeld – in der Familie, in ihrem Land.
Frieden ist die Voraussetzung für Bildung und Reifung. In der Not leiden die Schwächsten am meisten. Im Krieg werden Kinder misshandelt und missbraucht, werden sie zu Waisen oder als Soldaten rekrutiert. Das erwachsene Mädchen mit der Puppe symbolisiert, dass Krieg, Vertreibung, Flucht der Kindheit ein Ende setzen, wenn es nur noch um das nackte Überleben geht. - Camille Sasse
Alltägliches Kriegsdrama: Eine Frau steht angstvoll mit ihrem Kleinkind vor den Flammen ihres Dorfes. Der Krieg hat die Familie und die Existenz vernichtet. Wovon leben? Wohin gehen? Die Reichen haben sich abgeschirmt, Europa gleicht einer Festung. Hubschrauber kontrollieren die Bewegungen, wir haben alles unter Kontrolle. Das Getriebe der Weltwirtschaft darf nicht gestört werden. Umsatz und steigende Aktionkurse sind gefragt, Waffen und Panzer gehören zum Geschäft. - Klara
Der Text stammt aus einem Song von John Lennon aus dem Film „Blutige Erdbeeren“. In dem auf der Grundlage des Drehbuches von Israel Horovitz entstandenen Film decken die rebellierenden Studenten die Beteiligung der Universität am Krieg auf, welche sie besetzen und bestreiken.
Der den Übergang vom privaten zum politischen Engagement geschickt nachzeichnende Film ergibt ein ergreifendes Bild der Atmosphäre der amerikanischen Universitätsunruhen vom Mai 1968.
Die Studenten sitzen im Film in einen Kreis auf dem Boden, immer mehr reihen sich ein: die Sitzblockade und der Text sind eine eindeutige Botschaft. Sie wird von der Universitätsleitung mit einem brutalen Polizeieinsatz beantwortet. Seitdem sind Blockaden Ausdruck des zivilen Ungehorsams, insbesondere wo die Staatsmacht Ungerechtigkeit und fremdenfeindliche Ideologien schützt.
Vertrauen und Liebe sind zwei Seiten einer Medaille. Aufeinander zugehen und sich die Hand reichen, setzt Offenheit und Vertrauen voraus.
In der Montessorischule lernen körperlich und geistig behinderte Schüler zusammen mit gesunden Kindern und Jugendlichen. In einem integrativen Ansatz bringen sich alle mit ihren Talenten und Möglichkeiten ein. Behinderte sind vielfach auf Hilfe angewiesen. Die Helfenden lernen aber auch von den Behinderten, wie sie mit ihren Handicaps umgehen, von deren Willens- und Herzensstärke. Fast nebenbei lernen Gesunde und Behinderte einen unkomplizierten Umgang und finden Verständnis füreinander. Eine Schule fürs Leben sollten alle Schulen sein.
Die Banner sind im Workshop Plakatgestaltung entstanden, an dem 6 Schulen beteiligt waren. Die Themen bewegten sich in dem Spannungsfeld zwischen sinkenden Booten im Mittelmeer und den rechten Aufmärschen gegen das Asylbewerberheim. Als wären die, die ihr Leben da aufs Spiel setzen, alle Wirtschaftsflüchtlinge.
„Man sieht nur mit dem Herzen gut“, ist ein Satz aus dem „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry. Man sieht nur, was man weiß oder was man sehen will. Trotz täglicher Nachrichten kann man die Augen verschließen vor der Not in der Welt und der Not von Flüchtlingen. Wenn ich die Nachrichten nicht an mein Herz heranlasse, werden sie micht nicht wirklich erreichen.
Und wer gegen Asylbewerber hetzt, dem fehlt es an Herz und Verstand.
„Kinder müssen mit den Erwachsenen viel Geduld haben“, sagt der kleine Prinz.
Veröffentlich in der Kategorie "Oberschule" am 09.03.2014