Individualität

Maria Montessori setzte auf die Eigenständigkeit jedes Menschen. So gehen wir davon aus, dass Kinder die Grundlagen zum Erwachsenwerden in sich tragen. Deshalb ist es wichtig, kindgerechte Sozial- und Lernräume zum Selbstentdecken, Selbstentscheiden, Ausprobieren, Begreifen und Verändern der Umwelt zu schaffen. Daraus folgt die größtmögliche Achtung, Wertschätzung und das Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Kinder. Das fordert von uns Pädagogen "weise Zurückhaltung". Entwicklung ist ein Prozess, der vom Kind selbst geleistet wird. Erwachsene begleiten Kinder auf dem Weg ihrer Entwicklung, dürfen diese aber nicht bestimmen oder antreiben.

 

Hilfestellung

Die größte Hilfe, die wir unseren Kindern geben können, ist die Freiheit, ihre eigene Arbeit in ihrer eigenen Weise anzupacken. Die Pädagogen müssen die kindliche Entwicklung aufmerksam beobachten, um im richtigen Augenblick Angebote machen zu können und, wenn nötig, Hilfe zu leisten. Deshalb achten wir darauf, dass in unserer Grundschule nicht mehr als 20 Kinder in einer von 2 Pädagogen betreuten Gruppe lernen. 

 

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Vorbereitete Umgebung 

Äußere Bedingungen haben einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Daher muss die Umgebung zum freien, selbstverantwortlichen Handeln auffordern. Wir bereiten die Umgebung der Kinder soweit vor, dass sie jede Tätigkeit selbst ausführen können. Die Kinder wollen ihr eigenes Umfeld erforschen und erobern, sich bewegen - als Zugang zur Welt.

 

Lehrmaterialien

Das Material in der vorbereiteten Umgebung wird den Kindern in fünf Bereichen (Sinneserziehung, Tägliches Leben, Heimat- und Sachkundliche Erziehung, Sprache, Mathematik) in offen zugänglichen und geordneten Regalen angeboten. Es ermuntert die Kinder zum selbstständigen Lernen, da es zur spontanen Aktivität anregt. Die Gruppenräume teilen sich in verschiedene Zonen wie Experimentierbereich, Leseecken, Bastelecken und vieles andere mehr. Der Lehrer oder Erzieher stellt das Material nach und nach vor, zeigt dem Kind den richtigen Gebrauch. So kann das Kind gezielt Dinge, die sein Interesse geweckt haben, selbst auswählen und bearbeiten. Die freie Wahl erfordert innere Entscheidung, ist also ein bewusster Vorgang, der Aktivität, Entschlossenheit und Selbstkompetenz einschließt. 

 

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Freie Wahl beim Lernen 

Die Arbeit wird durch einen eigenen Plan bestimmt und keinem durchschnittlichen Gruppeninteresse untergeordnet. Wir geben der "freien Arbeit" den Raum, den es braucht, um in einer lebendigen und harmonischen Atmosphäre zu lernen. Angebote erhält jedes einzelne Kind, entsprechend seinen Fähigkeiten und Erfahrungen, seinen Interessen und Bedürfnissen. Durch dieses spielerische Lernen haben die Kinder die Zeit, die sie brauchen. Sie können sich in Ruhe auf eine Arbeit einlassen, in dem Tempo, das ihnen eigen ist. Auf diesem individuellen Lernweg erarbeitet sich jedes Kind selbstständig Wissen, macht Erfahrungen, entwickelt Fähigkeiten zur Bewältigung des Alltags, begreift mit allen Sinnen und erwirbt mathematische, sachkundliche sowie Schreib- und Sprachkenntnisse. Gemeinsame Aktivitäten ergänzen die Freiarbeit. Während des Tagesablaufes wird auf eine Rhythmisierung der Aktivitäten geachtet. Stille erleben ist ebenso wichtig wie individuelle oder gemeinsame Beschäftigung. 

 

Der Gesprächskreis

Wenn Menschen Beschlüsse fassen wollen, sich einigen wollen, genügt das Denken allein nicht. Deshalb ist es notwendig sich zu verstehen. So sind Gesprächskreise ein wichtiger Bestandteil im Tagesablauf unserer Einrichtungen. Das Lernen, das Verstehen sind ein Teil der Entwicklung, aber es muss für unsere Kinder auch die Gelegenheiten geben, von ihren eigenen Erlebniswelten zu erzählen, mit dem unermesslichen Vorrat an Ideen und Wörtern, der ihnen eigen ist. Ob wir Geburtstage feiern oder Konflikte zur Sprache bringen - das Reden ist ebenso wichtig wie das Zuhören.

 

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Integration

Eine Gesellschaft der Schnelllebigkeit birgt die Gefahr, dass die Leisen und Langsamen überhört oder übergangen werden. Den anderen kann man akzeptieren, wenn man mit ihm zusammen ist, ihn kennen lernt. Das gemeinsame Lernen von behinderten und nichtbehinderten Kindern ist wesentlicher Bestandteil der Methode Maria Montessoris. Behinderte werden durch die besonderen heilpädagogischen Möglichkeiten der Montessori-Pädagogik individuell gefördert und erfahren ihre Einbeziehung ohne behindertenspezifische Ausgrenzung. Ebenso haben hochbegabte Kinder die Möglichkeit, ihrem Lerntempo gemäß neue Herausforderungen anzugehen und individuelle Stärken zu fördern. Zusammen lernen sie, dass jeder Mensch auf seine Art das Zusammenleben in der Gemeinschaft bereichert. Sie werden für die Bedürfnisse und Interessen anderer sensibilisiert, entwickeln ein Gespür dafür, wo Hilfe angebracht oder erforderlich ist. Durch die Altersmischung in Kinderhaus und Grundschule kommt jedes Kind in die Rolle des Helfenden, der für Jüngere Verantwortung mitträgt, nachdem es zuvor selbst Unterstützung und Orientierung von Älteren erfahren hat.

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