Tag der offenen Tür
Es ist Samstag 10 Uhr, alle Parkplätze um die Schule herum sind bereits belegt. Der jährliche Tag der offenen Tür in der Montessori-Oberschule hat mit kühlem Novemberregen begonnen. Der hält die Menschen jedoch nicht davon ab, sich das Schulhaus näher anzuschauen...
Manche sind mit 3 Generationen angereist, Oma und Opa wollen auch mal diese Schulluft schnuppern. Es ist ein bisschen wie durchs Schlüsselloch schlunzen, nur offiziell. In einigen Räumen findet Unterricht statt, die Kinder arbeiten an ihren Themen, einige zeichnen, andere schreiben lange Texte, wieder andere liegen oder sitzen auf dem Teppich und bearbeiten großformatige Materialien. Sie nutzen den Platz, sie breiten alles um sich aus, sitzen mitten im Material, werden zum Teil davon. Es ist leise, es wird geflüstert. Alles ist wie an einem Wochentag. Bis auf die bunte Stuhlreihe, die steht zusätzlich im Raum, denn hier dürfen die Besucher Platz nehmen. Sie lassen sich nieder, beobachten, nehmen die Atmosphäre auf, sie staunen, sie unterhalten sich leise mit den anwesenden Lehrer und Lernbegleiter. Von nebenan tönt Klaviermusik, Kinder singen. Eine Klasse hat ein Musical einstudiert, aktueller denn je: „Jana muss bleiben“ heisst es und es handelt von einem Mädchen, das wunderbar in der Klasse integriert ist, nun aber nicht mehr in Deutschland bleiben darf. Es wird an diesem Vormittag mehrmals aufgeführt, die Besucherstühle sind voll belegt. Durchs ganze Schulhaus zieht ein Duft nach Kuchen und Leckereien. Wenn man ihm folgt, landet man im Untergeschoss, im Schülercafé. Das Kuchenbufett ist reichhaltig und bunt, ebenso die warme Küche. Die Schüler, die hier zuständig sind, haben alle Hände voll zu tun, auch hier sind jede Menge Gäste. In der Holzwerkstatt werden Räuchermännchen gedrechselt und Bausätze dafür verkauft. Die Kinder erklären ausführlich wie viele Schritte nötig sind, welche Maschinen sie dafür benutzen und wie filigran so mancher Arbeitsschritt ausgeführt werden muss. In den Gängen der Schule stößt man immer wieder auf kleine Gruppen, angeführt von Schülern im Montessori-T-Shirt, die traditionsgemäß die Schulführungen übernehmen. Am Info-Stand im Foyer werden von zwei Angestellten sämtliche Fragen beantwortet, Pläne und Anträge ausgeteilt, hier ist zugleich die Anlaufstelle für konzeptionelle Fragen, Treffpunkt und Ausgangspunkt für die Führungen. Die Honigbienen-AG „Let it bee“ zeigt, wie viel Ertrag ein Bienenvolk in einem Sommer bringen kann. Er kann verkostet und natürlich gekauft werden. Gegenüber im Gang ist ein Basar, Schüler verkaufen, was sie nicht mehr benötigen. Hier herrscht großer Andrang und es wird anprobiert, probegetragen und letztlich gern mitgenommen. Der PC-Raum ist zwar abgedunkelt, aber voll besetzt. Schüler arbeiten hier an Fremdsprachen- Geografie-Programmen, andere programmieren. Wieder tönt Musik durchs Haus, diesmal von den Trommlern, die ihr Können zeigen. Und leise, von weiter weg, wieder Klavier und Geige, im Musikraum proben die Streicher mit Klavierbegleitung. Der Physikraum ist rappelvoll, hier darf experimentiert werden, das Angebot wird von groß und klein sehr gut angenommen. Kurz noch über den Hof, ein Blick in die Turnhalle, hier wird balanciert, Hockey gespielt und geklettert. Wer mag, kann sich den Klettergurt überziehen, Schüler sichern einander und dann gibt’s nur eine Richtung: nach oben.
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Veröffentlich in der Kategorie "Secondary school", "Gymnasium" am 16.11.2015